Antigua-Sailing zwischen Steelband und Spirit of Tradition



Antigua-Sailing zwischen Steelband und Spirit of Tradition

Life is Sailing & Party: Edelste klassische Segelyachten auf der Antigua Classic Yacht Regatta, High-Tech-Rennschiffe auf der Antigua Sailing Week, Strand-Parties fast rund um die Uhr: Jedes Jahr im April treffen sich Segler und enthusiastische Fans zum karibischen Saison-Höhepunkt auf der Insel unter dem Wind. Chartergäste sind jederzeit willkommen – und können darüber hinaus ein Antigua entdecken, das mehr zu bieten hat als zahllose Traumstrände.

Anfang der 50er Jahre galt das Eintreffen der ersten Charteryacht “Mollyhawk” auf Antigua noch als historische Sensation. Vor 42 Jahren startete erstmals eine Mini-Flotte von 24 leicht veralteten Booten zur Antigua Sailing Week. 20 Jahre später “erfand” der deutsche Kapitän Uli Prüsse, damals Chef der legendären Yacht “Ashanti of Saba”, gemeinsam mit seinem Freund Ken Coombs die Antigua Classic Yacht Regatta. Aus kleinen Anfängen wurden große Veranstaltungen.

 

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Bei der Classic zählen im Sinne des “Spirit of Tradition” vor allem die Pflege der Traditionen, gute Seemannschaft und der Spaß, dabei zu sein. Regelmäßig drängeln sich auf den Stegen Schaulustige voller Bewunderung. Winschen aus Bronze glitzern in der Sonne. Emsige Crews polieren ihre Schiffe auf Hochglanz, um im “Concours d’Elegance”, in dem es nur um Schönheit geht, neben der Konkurrenz bestehen zu können. Rahsegel ragen neben High Tech-Masten empor. Alte Arbeitsboote – umgebaute Schlepper, Fischer oder Lotsenboote – liegen neben Yachten, die in Vorkriegszeiten für echte Herrensegler designed wurden. Am meisten bestaunt werden die berühmten America’s Cupper der dreißiger Jahre, die hier wieder aufeinandertreffen, wie die J-Class Yachten „Velsheda“ und die „Ranger“, nach alten Rissen mit moderner Technik gebaut.

60 Schiffe nahmen Mitte April 2009 an der Classic Yacht Regatta teil. Bei der Sailing Week kämpften eine Woche später über 1.000 Segler auf 140 Yachten – darunter zahlreiche Charter-Schiffe – um den Sieg und absolvierten nebenher ein echtes Überlebenstraining in Form von einer Woche Dauer-Party.

365 Traumstrände – einen für jeden Tag des Jahres

Abgesehen von seinen Segel-Highlights zeichnet sich Antigua vor allem durch vier Eigenschaften aus: Strand, freundliche Einwohner, gute Infrastruktur (ohne touristische Sünden) und den Spirit of Tradition britischer Historie – gemixt mit ein bisschen Exklusivität. Die regenärmste Insel der Karibik hat extrem viele Traumstrände, an denen oft auch exquisite Traumhotels liegen. Pfiffige Werbestrategen zählen 365 – einen für jeden Tag des Jahres. Die Briten kamen allerdings weniger der Strände wegen nach Antigua. Sie stationierten ihre Kriegsflotte in English Harbour, weil der Naturhafen als absolut hurrikansicher gilt. Später rodeten sie den größten Teil des Regenwaldes, um für das nikotinsüchtig gewordene Europa Tabak anzupflanzen, bevor sie auf Zuckerrohr und Rum umstiegen.

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Historie in Kürze: 1630 kamen die ersten Europäer nach Antigua, das davor Waladli hieß. Das einheimische Bier Wadadli erinnert immer noch daran. Das erste Kriegsschiff landete gut 40 Jahre später. 1725 entstanden in English Harbour die ersten Hafen-Gebäude. Nelsons Dockyard, benannt nach Lord Nelson, der 1787 Commando in Chief der Leeward Island wurde, ist inzwischen als Nationalpark mit seinem Dockyard Museum sicher das interessanteste Ausflugsziel auf Antigua. Und trotz aller Tradition bewohnt und belebt: Das ehrwürdige Admiral’s Inn ist immer noch “very british” – mit hervorragenden karibischen Drinks. Riesige Steinpoller erinnern an die großen Kriegsschiffe – und eine kerzengerade gewachsene Palme an einen Besuch von Queen Elizabeth in den 60er Jahren.

Seit 1981 ist die ehemalige britische Kronkolonie selbständig. Auf der dazugehörigen Insel Barbuda, die als Naturparadies gilt, leben nur wenig Menschen, die dritte größere Insel Redonda ist unbewohnt. Antigua selbst, 280 Quadratkilometer groß, zählt rund 80 000 Einwohner. Die immer freundlichen Antiguans erwirtschaften eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen der Karibik, 70 Prozent davon im Tourismus. Einkommens-, Erbschafts- oder gar Vermögensteuer gibt es nicht. Der relative Reichtum der Insel, die sich verstärkt im Offshore-Banking profiliert, spiegelt sich in der Anzahl der Banken.

Es lohnt sich in jedem Fall, die Insel per Mietwagen zu erkunden, angefangen von der Hauptstadt St. John’s. Die Cathedral of St.John’s Devine und das Courthouse, das früher das Gericht beherbergte, sorgen als historische Gebäude für einen gewissen Charme. Wer möglicherweise verschollene Vorfahren sucht, könnte in der Datenbank des Museums of Antigua and Barbuda fündig werden – spannender ist hier allerdings die Darstellung der Historie von den Zeiten der Arawaks über die Sklaverei bis heute.

Über 100 Kirchen mit Live-Musik

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Die Fahrt quer durch die Insel zeigt viel von der typischen Karibik-Architektur mit leuchtend bunt gestrichenen Holzhäuschen und eleganteren Villen in den Hügeln bei All Saints. Überall auf der Insel stehen Kirchen, insgesamt über 100 verschiedenster christlicher Glaubensrichtungen. Die Gottesdienste swingen mit Musik, die Einheimischen machen aus dem Kirchgang eine Carribean Party mit Live-Musik – und alle feiern mit. Oft haben die Kirchen nicht einmal Wände. Ein riesengroßes Zeltdach mit Bühne für die Musiker tut es auch.

Der Weg durchs Fig Tree Valley, die direkte Verbindung von Jolly Harbour nach English Harbour, hat besonders viele Schlaglöcher, lohnt sich aber trotzdem. Hier wächst der letzte verbliebene Regenwald – und ständig laufen Mungos über die Straße. Nachdem die Plantagenbesitzer früher giftige Lanzenottern aus Afrika importierten, um Sklaven an der Flucht zu hindern, führten sie später Mungos ein, um die Schlangen zu bekämpfen. Übrig blieben die Mungos, die heute von den Hunden gejagt werden.

Der Sonntagsausflug führt fast zwangsläufig nach Shirley Heights: Vom schönsten Aussichtspunkt der Insel hat man einen herrlichen Blick auf English und Falmouth Harbour – am Horizont sind die Inseln Montserrat und bei guter Sicht auch Guadeloupe zu sehen. Außerdem trifft sich hier halb Antigua, Touristen und Einheimische: Steelband live steht auf dem Programm, stundenlang ohne Pause, gefolgt von ebenso ausgiebigem Reggae, und begleitet von Barbecue und Wadadli!

Sommer-Specials und Carribean Carnival

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Im deutschen Winter hat die Karibik Hochsaison, in unserem Sommer bietet sich Antigua als Ausweichziel an, um überfüllten Mittelmeerstränden zu entgehen. Mit einem besonderen Highlight Ende Juli / Anfang August: Zum 52. Mal wird der Karneval auf Antigua gefeiert, elf Tage lang, vom 23. Juli bis zum 4. August 2009, mit Nonstop-Feten, Calypso-Wettbewerben und der großen Carnival-Parade. Dieser farbenprächtige Höhepunkt eines jeden Jahres erinnert an die Abschaffung der Sklaverei am 1. August 1834. Alljährlich wird am 1. November unter anderem mit einer großen Parade der Unabhängigkeit des Landes 1981 gedacht. Der November steht musikalisch im Zeichen der Steelpan. Beim „Moods of Pan Festival“ treten die besten Steelbands der gesamten Region auf und verzaubern die Zuhörer mit dem Klang dieses einzigartigen Musikinstruments.

Die beste Segelzeit ist von November bis Mai, auch im Sommer wird es dank stetiger Brise nicht zu heiß, allerdings kann hier die Hurrikansaison den Segelspa´ß trüben. Charteryachten gibt es direkt in Antigua – oder man erkundet das Revier auf einem Törn von den großen Charter-Stützpunkten in St. Martin oder Guadeloupe aus. Weitere Informationen über das Segelrevier: Karibik und Antigua.

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